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UP!

Rauf, das will ich nicht nur im übertragenen Sinne sondern auch ganz konkret. Rauf auf den Baum. Entstanden ist dieser Wunsch im Rahmen meiner Doku über den Hambacher Forst   Nachdem ich dort die Räumungen im Herbst 2018 vom Boden aus dokumentiert habe, reifte im Winter der Wunsch, eine als sicher anzunehmende weitere Räumung aus einem oder mehreren Baumhäusern heraus zu dokumentieren. Ob das jemals passieren wird ist aus unterschiedlichen Gründen inzwischen ungewiss. Sicher war und ist nur: Wenn ich von oben photographieren will muss ich hoch ;-)

 

Also habe ich mir im im Winter 2018 einen Klettergurt, diverse Karabiner und Reepschnur beschafft. Von einem Industriekletterer bekam ich dazu eine professionelles Sicherungsgerät geschenkt und los ging es.

Die ersten Übungen habe ich in unserem Treppenhaus und an einer nahe gelegenen Brücke gemacht. Seillänge 2,50m. Um die Grundlagen zu üben war das völlig ausreichend. Irgendwann bin ich dann in eine nahe gelegene Kletterhalle gefahren und habe dummdreist gefragt, was es mich kosten würde, dort Toprope-Klettern zu üben. Da der verantwortliche Mensch dem Hambi zugetan war, durfte ich umsonst über und bekam sogar noch Seil und einiges an Gerät geschenkt.

In dieser Halle habe ich dann langsam angefangen in die Höhe zu klettern. am Anfang 4-5m, dann ca. 8m. Am Ende warern es die in dieser Halle maximal möglichen 16m, an einem frei hängenden Seil. Krasses Erlebnis.

 

16m ist in etwa die höhe, auf der sich mein Büro befindet. Jedesmal, wenn ich in dem Treppenhaus nach unten schaue frage ich mich, was ich da tue - und warum. 

Und auch hier ging es nicht nur um die Technik am Seil nach oben zu klettern. Es ging und geht auch um das Verlassenen der eigenen Komfortzone, um das überwinden von Angst um Selbstvertrauen und Grenzerfahrung. 

Ich habe mir viele Klettertechniken zeigen lassen und im Internet Tutorials gesucht. Vom minimalistischen Klettern mit einer Prusikschlaufe und einem Karabiner bis hin zum High-Tech.-Speedklettern mit alle möglichen Geräten. Schlussendlich habe ich mich für eine Variant entschieden, mit der ich mich sicher fühle und die mit sowenig ,wie für mich akzeptabel, Gerät auskommt. Das sind 2 unterschiedliche Methoden, die ich weiter untern beschreibe. 

Inzwischen habe ich meinen eigenen Trainingsbaum unweit meines Hauses, in dem ich bis auf ca. 11m klettern kann. Ob ich tatsächlich eine Räumung im Hambacher Forst aus der Baumhaus-Perspektive dokumentieren werde ist völlig unklar. Stand heute - Ende April 2019 - kann ich mir das nur schwer vorstellen. Einerseits möchte ich die Gewalterfahrungen aus dem Herbst 2018 nicht wiederholen, andererseits habe ich mich von der aktuellen Besetzerszene (Hintergründe finden sich hier) emotional und programmatisch ziemlich entfernt. Geblieben ist aber die Lust am Klettern in der Natur.


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